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Malerei - Bildhauerei
Malerei
Landschaft - 2012
58 cm x 37 - Mischtechnik
Flash in the Pan - 2012
100 cm x 95 cm - Mischtechnik
Ohne Titel - 2012
37 cm x 25 cm - Mischtechnik
Ohne Titel - 2012
48 cm x 45 cm - Mischtechnik
Nasty Cream - 2012
65 cm x 60 cm - Mischtechnik
Ohne Titel - 2009
90 cm x85 cm - Mischtechnik
Stillleben - 2012
56 cm x 47 cm - Mischtechnik
Gedanken zur Malerei
Polarität kennzeichnet die Malerei von
Hartmut Bleß. Vielfältige Spannungsgefüge
werden souverän ausgewogen und zu Bildern
dynamischer Instabilität verdichtet. Primär
wirksame Elemente sind dabei Farbe und
Gestus, die in unauflöslicher Interdependanz
Harmonie aus Kontrasten entwickeln.
Bleß räumt der Farbe alle Autonomie ein, die
malerisch realisierbar ist. Sie erscheint in kom-
pakten, pastosen Flächen - oft in satten Schichten
übereinandergelegt - aber auch transparenten
Lasuren, die aquarellhaft zarte Differenzierungen
ermöglichen.
Neben homogenen Aufträgen stehen Spritzer,
Tropfen, Rinnsale. Spuren, in denen Farbe als
Material in allen Facetten in Erscheinung tritt.
Der Gestaltungsvorgang durch den Künstler
jedoch lässt aus den Spannungen Ordnungen
werden, die sich dem Betrachter mitteilen. In
jeder Passage seiner Malerei lässt Bleß seine
unverwechselbare Handschrift erkennen.
Wesentliches Gestaltungsprinzip ist dabei die
Verdichtung. Weiträumige Lagen zunächst dünn
aufgelegter Farben werden durch zunehmend
konzentrierenden Auftrag weiterer Farben in
Schichten überlagert. Die Pinselführung entwickelt
Nervosität und Sensibilität, die sich in frei ver-
laufenden, gelegentlich auch in kalligrafischen
Schwüngen ablesen lassen. Chiffren, Zeichen und
Markierungen schaffen weitere Zentren. Somit ge-
währt der Künstler dem handwerklich/prozesshaften
Anteil der Malerei genügend Freiraum, ohne die
eigene Gestaltungsabsicht zurückzustellen.
Die neueren Arbeiten von Bleß erweisen ihn als
Maler, der frei von Schematismen einen eigen-
ständigen Weg gestischer Malerei gefunden hat.
Seine Bilder teilen einerseits das geistige Engage-
ment des Künstlers mit, lassen aber andererseits
ihren Entstehungsprozess offenkundig werden,
sind demnach Mitteilungen über Maler und Malerei
zugleich.
Aufgeschlossenen Betrachtern vermitteln Gestal-
tungen dieser Qualität Eindrücke von reiner Malerei,
die nach Paul Klee nicht das Sichtbare wiedergibt,
sondern selbst sichtbar macht.
  Prof Jost Funke
Weitestgehende Entfernung von der Gegenständ-
lichkeit in meiner Malerei bedeutet nicht die Negation
von Wirklichkeit.
Meine Sicht auf die Dinge und ihre Zusammenhänge
äußert sich in malerischer Übersetzung durch
Eigenständigkeit von Farbe, Form und Struktur.
Wirklichkeit erscheint fragmentarisch, assoziativ,
transformiert. Gemeint ist nicht die sichtbare, offen-
kundige Realität - gemeint ist das Verhältnis zu ihr.
  Hartmut Bleß